Donnerstag, 30. Juli 2015

Halberstadt - die Umsetzung

Als ich im letzten Jahr die Möglichkeit hatte, im Domschatzmuseum in Halberstadt zu fotografieren, habe ich mich auf die brettchengewebten Borten konzentriert. Über 100 Bilder sind es geworden.

Die meisten habe ich von dem Altartuch (Ende 14. Jahrhundert) gemacht, da man in diesem Tuch über 20 Meter Borte 'verarbeitet' hat.

Es gibt leider nur wenige Bilder von dem ganzen Tuch, im Internet nur in der Deutschen-Digitalen-Bibliothek.
Aber keins kann man zur Rekonstruktion der Borte heranziehen. Nachdem mir das Museum die Gelegenheit gegeben hatte, eigene Bilder zu machen, hatte ich hochauflösende Fotos, wo ich die einzelnen Fäden zählen konnte.

Ursprünglich wird das Band wohl mit Goldlahn broschiert gewesen sein, denn es gibt immer noch einige Stellen, die glitzern. Aber viel ist nicht mehr zu erkennen, da das Altartuch in den letzten Jahrhunderten intensiv genutzt wurde und die Borte sehr gelitten hat.

Sonntag, 19. Juli 2015

Brettchengewebte Gürtel wie 'a' sind die?

Nachdem in den letzten Tagen immer wieder das Thema 'Funde von brettchengewebten Gürteln'  aufkam, habe ich den verregneten Vormittag damit verbracht, einmal meine Bücher zu wälzen und zu schauen, welche Brettchengewebe eindeutig als Gürtel verwendet wurden.

Um es kurz zu machen: Es gibt wenige erhaltene Funde. Ende des 14. und im 15. Jahrhundert gibt es dann wesentlich größere Anzahl von brettchengewebten Gürteln.

Gewälzt habe ich die Bücher, die ich in meiner Bücherliste habe und habe einige  Quellen aus dem Internet hinzugezogen. Zeitlicher Rahmen: Alles bis Ende des 15. Jahrhunderts.

Komplett ist sie noch lange nicht und ich freue mich über Ergänzungen.



Sonntag, 5. Juli 2015

Einige wenige Textilien in Peru - Teil 3

Auf den Weg von Puno nach Cusco gab es mehrere touristische Stopps. Und jedes Mal sahen wir Frauen in ihren Trachten, die von Ort zu Ort unterschiedlich waren.

Und dann war es soweit: Mein Mann traf eine Frau die richtige Wolle versponn. Leider hatte sein eigener Spinnstab in den letzten Tagen sehr unter den Transport gelitten, dass er nicht zeigen konnte was er wollte - und mit der Verständigung haperte es ein wenig... aber für wenig Geld konnte er ein Foto von ihr machen.

Einige Münzen helfen oft weiter, um Bilder von Dingen machen zu können - solange man kein Blitzlicht benutzt. Blitzlicht ist oft ein 'No Go' und wenn die Leute vorher freundlich waren, so sind sie dann angefressen.
Es ist schon ein seltsames Gefühl dort als 'reicher' Ausländer angesehen zu werden und noch seltsamer ist, dass Menschen davon leben, dass man Fotos von ihnen macht.
Solange es Erwachsene sind, habe ich kein Problem, ein oder zwei Soles in ein gutes Foto zu investieren, aber Kinder habe ich nicht gegen Geld fotografiert, denn die gehören in die Schule. 



Freitag, 3. Juli 2015

Einige wenige Textilien in Peru - Teil 2

Zwei Tage später fing der wirklich spannende Teil der Reise an: Wir flogen von Lima nach Puno. Der Ort liegt auf über 3.810 Höhe am Rand des Titicacasee.
Viel zu oft war ich aufgrund der Höhe außer Puste, aber oft genug gab es so tolle Dinge zu sehen, dass mir einfach der Atem weg blieb.

Am ersten Tag in Puno ließen wir es ruhig angehen und. Aber die ganzen Andenkenläden waren einfach nicht zu übersehen.

Mittwoch, 1. Juli 2015

Einige wenige Textilien in Peru - Teil 1


Normalerweise verbringe ich irgendwo in Europa meinen Urlaub und und dann ist es recht einfach sich einen Programmpunkt rauszusuchen, wo ich im textilen/brettchenweben Bereich etwas besonderes sehe.
Letztes Jahr war es das Museum in Halberstadt, wo ich die brettchengewebten Borten fotografieren konnte.

Dieses Jahr hatten wir ein wesentlich exotischeres Ziel: Peru. Eine Freundin arbeitet dort für mehrere Monate und hat uns eingeladen, sie zu besuchen. Da konnten wir nicht nein sagen.
Aus Südamerika kenne ich eine Webtechnik, das ‚Andean Pebble Weave‘, was sich eins zu eins als Zweiloch-Gewebe im Brettchenweben umsetzen lässt.
Entsprechend hatte ich mich ein wenig umgeschaut und entschieden, in Cusco das ‚Centro Textil‘ zu besuchen, um im Urlaub einen textilen Höhepunkt zu haben.

Es kam aber alles ganz anders.